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Varm - the vegan Farm - der bio-vegane Lebenshof

Ein Lebenshof

 

 

 

 

"Haben Tiere eine Seele oder Gefühle, kann nur fragen, wer über keine der beiden Eigenschaften verfügt."

 

 

 Eugen Drewermann (* 1940, suspendierter kathol. Priester, Psychoanalytiker und Autor)

Was ist eigentlich ein Lebenshof ?

 

Ein Lebenshof folgt dem Prinzip bzw. der Philosophie jedem Lebewesen sein Leben als quasi natur- oder gottgegebenes, verbrieftes und unveräußerliches Grundrecht bedingungslos zu zugestehen.

 

Das bedeutet insbesondere, dass sämtliche tierischen Bewohner oder Besucher eines Lebenshofes Schutz, Nahrung und Unterkunft sowie im Rahmen der Möglichkeiten gegebenenfalls auch medizinische Versorgung und Betreuung erhalten. In Konsequenz davon ist selbstverständlich jegliche „Nutzung“ mit dem Ziel der Monetarisierung der Tiere sowie deren Ausbeutung in jeglichem Ausmaß und jeglicher Art völlig undenkbar und den Grundprinzipien eines Lebenshofes zuwider laufend. Kurzum: Tierwohl steht an vorderster Stelle !

 

Lebenshöfe, ob nun rechtlich als gemeinnützig anerkannt oder nicht, sollten keine gewinnorientierten Unternehmen sein. Der primäre Zweck eines Lebenshofs sollte immer darin bestehen, bedürftigen Tieren Schutz und Heimstatt zu bieten. Falls ein Lebenshof nicht-ausbeuterische Produkte oder Dienstleistungen herstellt und verkauft, sollten gegebenenfalls generierte Gewinne dem Lebenshof, den dort lebenden Tieren oder anderen ihrer Art zugutekommen, keinesfalls jedoch der persönlichen Bereicherung der Betreiber dienen.

 

Das heißt insbesondere, dass der Begriff „Nutztier“ auf einem Lebenshof im allerbesten Sinne und zum Wohle der Lebewesen gerade gegenüber diesen Spezies dahingehend pervertiert wird, dass jedes auch tierische Individuum nicht erst einen Nutzen stiften muss um dadurch seine Lebensberechtigung zu bekommen oder zu behalten sondern im Schutze des „Hofes“ (hier als Institution gemeint) um seiner selbst willen bestmöglich und seiner Art und seinem - auch individuellen - Wesen gerecht, ganz im Sinne des Tierwohls, leben darf.

 

Im Weiteren bedeutet es aber auch, dass im Rahmen des Möglichen auch sogenannte „Schädlinge“ nicht verfolgt, vernichtet und wenn möglich auch nicht vertrieben werden, sondern Ihr Sein im komplexen Zusammenspiel von Flora und Fauna bestmöglich integriert wird. Hier ist uns zum Beispiel besonders wichtig Bewusstsein dafür zu schaffen, dass keine Spezies und keine Art verdient als „Schädlinge“ abgestempelt werden bzw. der Begriff immer nur aus Sicht einer bestimmten Perspektive und einer bestimmten Absicht im Sinne eines Störfaktors eines anderen - menschgemachten - Störfaktors im natürlichen Gefüge so gesehen werden sollte.

Wodurch unterscheidet sich ein Lebenshof von einem Gnadenhof ?

 

 

Grundsätzlich sind uns hier keine genau abgegrenzten Definitionen der beiden Begriffe und keine scharfen Grenzen zwischen den beiden Bezeichnungen bekannt, die Grenzen sind hier eher fließend.


Vielleicht lässt sich ein Gnadenhof dadurch charakterisieren, dass das sogenannte Ausgedinge „ehemaliger“ Nutztiere bei deren Wirken im Vordergrund steht und folglich auf das sogenannte „Gnadenbrot“ für die älteren Tiere referenziert. Typische Beispiele wären hier aus dem Sport ausgeschiedene Turnierpferde, nicht mehr replikationsfreudige Zuchttiere, altersbedingt aus ihrem Dienst ausgeschiedene Funktionshunde (Polizei, Militär, Therapie, etc.), ältere, schwer vermittelbare Haustiere, deren Besitzer verstorben sind oder nicht mehr willens oder nicht mehr in der Lage für ihre Tiere zu sorgen oder Ähnliches. Oft wird mit Gnadenhof auch eine größere Institution mit zahlreichen Tieren assoziiert, während Lebenshof nicht unbedingt die Erwartung der Haltung vieler Individuen erweckt (etwaige Begründung siehe unten).


Wesentlicher Unterschied könnte vielleicht dadurch definiert werden, dass die als Gnadenhof titulierte Einrichtung tendenziell eher regen Zulauf an tierischen Individuen auch im Sinne einer Auffang- und ggfs. Vermittlungsstation erfährt, während sich die Population von den als Lebenshöfen bezeichneten „set-ups“ oftmals einer mitunter bewusst so abgestimmten, beabsichtigten "Komposition", durchaus auch mit besonderer Rücksicht auf die Befindlichkeiten der einzelnen, individuellen Charaktere der tierischen Bewohner folgen kann und geprägt ist. In solchen Fällen (zu denen übrigens auch wir uns zählen) ist die Population der tierischen Mitbewohner schon naturgemäß aufgrund Berücksichtigung der Individuen zumeist signifikant kleiner. Die Abgabe oder Vermittlung der tierischen Mitbewohner ist jedoch typischer Weise kein Thema. Wie jedoch in vielen anderen Lebensbereichen, ist diese Definitionsfrage, die sich aus der unterschiedlichen Herleitung der beiden Begriffe ergibt aber eher ein Spezifikum im deutschsprachigen Raum und Phänomen der ja sehr präzisen, definitionsfreudigen deutschen Sprache. In anderen Sprachräumen wäre eine solche Unterscheidung und damit Fragestellung erst gar nicht sinnvoll möglich. Wichtig ist über alle Sprach- und Kulturräume hinweg ja schließlich das Tierwohl und der in die Tat umgesetzte Tierschutzgedanke.

 

Eine sehr nette Abhandlung über den Unterschied von Gnaden- und Lebenshöfen beschreibt das so:


„…Der grösste Unterschied zwischen einem Lebenshof und einem Gnadenhof liegt in der Philosophie und der Lebensweise der Betreiberinnen und Betreiber. Lebenshöfe sehen es als ihre Aufgabe an, ganzheitlich Aufklärung zu betreiben und sich den Ursachen aktiv in den Weg zu stellen, deren Ergebnisse erst die Existenz von Lebenshöfen, Gnadenhöfen etc. notwendig machen.


Lebenshofbetreiber und -betreiberinnen ernähren sich aus Überzeugung vegan und verstehen sich mit ihrem Handeln und ihrer Aufklärungs- bzw. Öffentlichkeitsarbeit als Treiber des Wandels hin zu einer tiernutzungs- und damit tierleidfreien Zukunft. Sie leisten in Kombination mit ihren Tieren aktiven Tierschutz, da letztere zugleich als Vertreter und Sprachrohr ihrer Artgenossen dienen.


Sowohl auf einem Gnaden- als auch auf einem Lebenshof werden die Tiere liebevoll umsorgt und dürfen bis an ihr Lebensende frei von Nutzung leben. …“

 

https://www.protier.ch/lebenshoefe/was-ist-ein-lebenshof

 

Wichtiger erscheint es jedoch das allenfalls Gemeinsame hervorzuheben: welcher Definition oder Bezeichnung eine dergestalte Einrichtung auch näher sein mag,

stellen alle die sich dieser Aufgabe verschreiben das Tierwohl an die erste Stelle - und das ist was letztlich zählt.

 

Somit bleibt summa summarum: Lebenshof und Gnadenhof ist gelebter Tierschutz.

 

 

Was charakterisiert einen Lebenshof im Umgang mit seinen Bewohnern ?

 

Um das Konzept Lebenshof verantwortungsbewusst nachhaltig leben zu können, sind ein paar wichtige Prämissen und Prinzipen zu berücksichtigen: 

 

Bewohner eines Lebenshofs müssen, wenn möglich und praktikabel, stets priorisiert werden. Das umfasst insbesondere


•    Verpflichtung zur lebenslangen Betreuung eines jeden Bewohners (einschließlich angemessener tierärztlicher Versorgung) oder – im worst case - Erstellung             eines verantwortungsvollen Adoptionsprogramms
•    Bereitstellung von Wohnstätten, die ihre Gesundheit und ihren Komfort bestmöglich abdecken und sie vor Raubtieren schützen*
•    Sicherstellen, dass Bewohner, die sich einen Raum teilen, nicht traktiert oder verletzt werden
•    Bereitstellung einer angemessenen Ernährung sowie Verhaltensanreicherung (Enrichment) für die Bewohner
•    Bewohner nicht aus nichtmedizinischen Gründen von ihrem Zuhause oder ihrer Familie entfernen
•    Bewohner als Individuen mit eigener Persönlichkeit und eigenen Bedürfnissen behandeln
•    Nicht so viele Bewohner aufzunehmen, dass sich dies negativ auf die Pflege der bereits anwesenden Bewohner auswirkt


Für uns bedeutet das, dass wir nur so viele Tiere und nur solcher Art bei uns aufnehmen, deren artgerechte Ernährung, Pflege, Haltung und Betreuung wir auch – besondere Katastrophen einmal außen vor gelassen – absehbar bis ans natürliche Ende deren Leben anzunehmender Weise sicher stellen können.


*weil wir ja auch die sogenannten „Schädlinge“ respektvoll beherbergen – das sind unter anderem jeweils ein Maus- und eine Rattenfamilie, andererseits auch unseren Katzen und wir außerdem so mancher Streunerkatze ein Teilzeit -zu -Hause bieten, ist hier der Schutz vor dem Raubtier aus Sicht der Mäuse, Ratten oder Maulwürfe nicht wirklich gegeben. Und trotz bester Schutzvorkehrungen kann es auch vorkommen, dass sich ein Marder an einem Vogel genüsslich tut oder einer der hier bei uns zahlreichen Greifvögel unbarmherzig seinem Lebensplan folgt – hier können wir nur die Natur walten lassen, auch wenn uns das natürlich "im Fall des Falles" gar nicht gefällt….

 

 

Links zu Gnadenhöfen:

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Wer einen Hund oder Affen, ja jedes höhere Säugetier wirklich genau kennt und trotzdem nicht davon überzeugt wird, dass diese Wesen Ähnliches erleben wie er selbst, ist seelisch abnorm. Er gehört in eine geschlossene psychiatrische Klinik."

 

Konrad Lorenz (1903-1989, österr. Verhaltensforscher, Nobelpreisträger)